بيان من مجموعة مساندة الثورة السودانية-ألمانيا حول الكشف عن قيام قوات الدعم السريع بتشغيل مراكز إستجواب وإحتجاز غير قانونية في السودان | |
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Stellungnahme zur Enthüllung dass die RSF illegale Verhör- und Haftzentren im Sudan betreiben | |
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Stellungnahme zur Enthüllung, dass die Rapid Support Forces (RSF) illegale Verhör- und Haftzentren im Sudan betreiben
Montag, 28. Dezember 2020
Anfang des Monats wurde Bahaa-aldin Nouri, auf einem Markt in der Gegend von Kalakla in Khartum entführt. Fünf Tage später wurde seine Leiche gefunden, die Anzeichen von brutaler Folter aufwies.
Der Sprecher der sudanesischen Übergangsregierung und Minister für Medien und Kultur, Faisal Mohamed Salih, berichtete vor zwei Tagen in einer Pressekonferenz, Bahaa sei in einem Zentrum der Rapid Support Forces (RSF) verhört worden. Diese Nachricht traf die sudanesische Zivilgesellschaft wie ein Blitz. Es war der erste Beweis, der enthüllte, dass die RSF ihre eigenen Schatten-Sicherheitszentren betreibt, unabhängig von den offiziellen staatlichen Strukturen und völlig außerhalb des Gesetzes. Das erinnert jede:n Sudanes:in an die "Geisterhäuser" des früheren Regimes, in denen ab Anfang der 1990er Jahre so viele verschwanden, gefoltert und ermordet wurden.
Die RSF ist eine paramilitärische Organisation, die von Mohammad Hamdan Dagalo (bekannt als "Hemedti") geleitet wird, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des Souveränen Rates und damit auf höchster Regierungsebene ist. Wie SudanUprising Germany und mehrere Menschenrechtsorganisationen in der Vergangenheit berichtet haben, ist die RSF lediglich eine Umbenennung der völkermordenden Janjaweed-Milizen, die beschuldigt werden, Kriegsverbrechen in Darfur, Süd-Kordofan/Nuba-Bergen und im Blue-Nile-Staat begangen zu haben. Die Miliz wird auch beschuldigt, Demonstrant:innen verletzt, getötet und vergewaltigt zu haben, unter anderem bei dem Massaker, das am 3. Juni 2019 verübt wurde, um das friedliche, zwei Monate andauernde Sit-in vor dem Militärgeneralkommando in Khartum aufzulösen.
In einer Stellungnahme, die am selben Tag wie Minister Salihs veröffentlicht wurde, gab die Sudanese Professionals Association (SPA), die sich aus mehreren Gewerkschaften und Berufsverbänden zusammensetzt und während der Revolution das führende Organ zur Koordinierung der Proteste war, der Regierung eine Frist von 14 Tagen, um die folgenden Forderungen zu erfüllen:
1. Aufhebung jeglicher Immunität, die diejenigen schützt, die an der Verhaftung und Folterung von Bahaa beteiligt waren, und unverzügliche Übergabe zur Untersuchung und Strafverfolgung.
2. Schließung der Haftzentren der RSF und Freilassung aller Inhaftierten oder Übergabe an die Polizei. Diese Forderung gilt für alle Gewahrsamseinrichtungen, die nicht der Polizei gehören.
3. Einführung von Kontrollen, um jegliche Verhaftungen außer der der Polizei zu beenden und zu verhindern und um sicherzustellen, dass ein ordnungsgemäßes Verfahren eingehalten wird. [1]
Wenn diese Forderungen nicht umgesetzt werden, so die Warnung der SPA, wird es zu einer Eskalation von zivilen Protesten auf den Straßen kommen.
Im Oktober dieses Jahres hat SudanUprising Germany die #EndJanjaweed Kampagne gestartet. Wir glauben, wie die meisten Sudanes:innen, dass die RSF eine große und gegenwärtige Gefahr für das sudanesische Volk und seine revolutionären Forderungen nach Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und einem demokratischen Sudan für alle darstellt.
Das Ziel von #EndJanjaweed ist es, die unethische und unmoralische politische Unterstützung Deutschlands und der Europäischen Union für die Migrationskontrolle und Außengrenzen im Sudan zu beenden. Diese Politik hat die EU zum Komplizen des Aufstiegs der völkermordenden RSF-Miliz gemacht, wie in unseren früheren Berichten detailliert beschrieben. Während die EU und Deutschland öffentlich und warmherzig von der Förderung der Menschenrechte im Sudan sprechen, haben ihre Deals mit sudanesischen Regierungsvertreter:innen in Wirklichkeit dazu geführt, dass die RSF immer erfolgreicher wurde und ihre Macht zementieren konnte. Diese Macht hat die Miliz in die Lage versetzt, sich immer wieder schamlos über das Gesetz hinwegzusetzen und das Terrorregime der letzten drei Jahrzehnte fortzusetzen.
Um es deutlich zu sagen: Die EU hat dazu beigetragen, die RSF zu dem blutrünstigen und machthungrigen Monster zu machen, das sie heute ist - ein Monster, das weiterhin das Leben von Millionen Sudanesen wie Bahaa zugrunde richtet.
Bahaas Ermordung und die Schatteninfrastruktur der Gewalt, die sie aufgedeckt hat, machen die #EndJanjaweed-Kampagne dringender denn je. Wir rufen alle auf, die mit uns und unserer Revolution solidarisch sind, sich zu informieren, zu engagieren und zu handeln. Mit gemeinsamer Solidarität und Engagement können wir dem mörderischen Grenzregime der EU entgegentreten und damit die RSF ein für alle Mal beenden.
Anmerkungen:
[1] Sudanese Professional Association (SPA), Erklärung vom 26. Dezember 2020 (auf Arabisch). Aufgerufen am 28. Dezember 2020. https://www.facebook.com/SdnProAssociation/posts/4245838775442777
[2] SudanUprising Germany, "#EndJanjaweed". Aufgerufen am 28. Dezember 2020. http://www.sudanuprising.com/endjanjaweed.html
[3] SudanUprising Germany, "The Rapid Support Forces and the European Union's Migration Control Policy in Sudan". Aufgerufen am 28. Dezember 2020. http://www.sudanuprising.com/the-rapid-support-forces-and-the-european-unions-migration-control-policy-in-sudan.html
Hinweis an unsere Verbündeten: Bitte verwendet die Hashtags
#EndJanjaweed
#لا_للجنجويد #الثورة_مستمرة
#تصفية_وتفكيك_مقار_الدعم_السريع_للإعتقالات
#تصفية_بيوت_أشباح_جهاز_الأمن_والدعم_السريع
#الدعم_السريع_قاتل
Anfang des Monats wurde Bahaa-aldin Nouri, auf einem Markt in der Gegend von Kalakla in Khartum entführt. Fünf Tage später wurde seine Leiche gefunden, die Anzeichen von brutaler Folter aufwies.
Der Sprecher der sudanesischen Übergangsregierung und Minister für Medien und Kultur, Faisal Mohamed Salih, berichtete vor zwei Tagen in einer Pressekonferenz, Bahaa sei in einem Zentrum der Rapid Support Forces (RSF) verhört worden. Diese Nachricht traf die sudanesische Zivilgesellschaft wie ein Blitz. Es war der erste Beweis, der enthüllte, dass die RSF ihre eigenen Schatten-Sicherheitszentren betreibt, unabhängig von den offiziellen staatlichen Strukturen und völlig außerhalb des Gesetzes. Das erinnert jede:n Sudanes:in an die "Geisterhäuser" des früheren Regimes, in denen ab Anfang der 1990er Jahre so viele verschwanden, gefoltert und ermordet wurden.
Die RSF ist eine paramilitärische Organisation, die von Mohammad Hamdan Dagalo (bekannt als "Hemedti") geleitet wird, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des Souveränen Rates und damit auf höchster Regierungsebene ist. Wie SudanUprising Germany und mehrere Menschenrechtsorganisationen in der Vergangenheit berichtet haben, ist die RSF lediglich eine Umbenennung der völkermordenden Janjaweed-Milizen, die beschuldigt werden, Kriegsverbrechen in Darfur, Süd-Kordofan/Nuba-Bergen und im Blue-Nile-Staat begangen zu haben. Die Miliz wird auch beschuldigt, Demonstrant:innen verletzt, getötet und vergewaltigt zu haben, unter anderem bei dem Massaker, das am 3. Juni 2019 verübt wurde, um das friedliche, zwei Monate andauernde Sit-in vor dem Militärgeneralkommando in Khartum aufzulösen.
In einer Stellungnahme, die am selben Tag wie Minister Salihs veröffentlicht wurde, gab die Sudanese Professionals Association (SPA), die sich aus mehreren Gewerkschaften und Berufsverbänden zusammensetzt und während der Revolution das führende Organ zur Koordinierung der Proteste war, der Regierung eine Frist von 14 Tagen, um die folgenden Forderungen zu erfüllen:
1. Aufhebung jeglicher Immunität, die diejenigen schützt, die an der Verhaftung und Folterung von Bahaa beteiligt waren, und unverzügliche Übergabe zur Untersuchung und Strafverfolgung.
2. Schließung der Haftzentren der RSF und Freilassung aller Inhaftierten oder Übergabe an die Polizei. Diese Forderung gilt für alle Gewahrsamseinrichtungen, die nicht der Polizei gehören.
3. Einführung von Kontrollen, um jegliche Verhaftungen außer der der Polizei zu beenden und zu verhindern und um sicherzustellen, dass ein ordnungsgemäßes Verfahren eingehalten wird. [1]
Wenn diese Forderungen nicht umgesetzt werden, so die Warnung der SPA, wird es zu einer Eskalation von zivilen Protesten auf den Straßen kommen.
Im Oktober dieses Jahres hat SudanUprising Germany die #EndJanjaweed Kampagne gestartet. Wir glauben, wie die meisten Sudanes:innen, dass die RSF eine große und gegenwärtige Gefahr für das sudanesische Volk und seine revolutionären Forderungen nach Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und einem demokratischen Sudan für alle darstellt.
Das Ziel von #EndJanjaweed ist es, die unethische und unmoralische politische Unterstützung Deutschlands und der Europäischen Union für die Migrationskontrolle und Außengrenzen im Sudan zu beenden. Diese Politik hat die EU zum Komplizen des Aufstiegs der völkermordenden RSF-Miliz gemacht, wie in unseren früheren Berichten detailliert beschrieben. Während die EU und Deutschland öffentlich und warmherzig von der Förderung der Menschenrechte im Sudan sprechen, haben ihre Deals mit sudanesischen Regierungsvertreter:innen in Wirklichkeit dazu geführt, dass die RSF immer erfolgreicher wurde und ihre Macht zementieren konnte. Diese Macht hat die Miliz in die Lage versetzt, sich immer wieder schamlos über das Gesetz hinwegzusetzen und das Terrorregime der letzten drei Jahrzehnte fortzusetzen.
Um es deutlich zu sagen: Die EU hat dazu beigetragen, die RSF zu dem blutrünstigen und machthungrigen Monster zu machen, das sie heute ist - ein Monster, das weiterhin das Leben von Millionen Sudanesen wie Bahaa zugrunde richtet.
Bahaas Ermordung und die Schatteninfrastruktur der Gewalt, die sie aufgedeckt hat, machen die #EndJanjaweed-Kampagne dringender denn je. Wir rufen alle auf, die mit uns und unserer Revolution solidarisch sind, sich zu informieren, zu engagieren und zu handeln. Mit gemeinsamer Solidarität und Engagement können wir dem mörderischen Grenzregime der EU entgegentreten und damit die RSF ein für alle Mal beenden.
Anmerkungen:
[1] Sudanese Professional Association (SPA), Erklärung vom 26. Dezember 2020 (auf Arabisch). Aufgerufen am 28. Dezember 2020. https://www.facebook.com/SdnProAssociation/posts/4245838775442777
[2] SudanUprising Germany, "#EndJanjaweed". Aufgerufen am 28. Dezember 2020. http://www.sudanuprising.com/endjanjaweed.html
[3] SudanUprising Germany, "The Rapid Support Forces and the European Union's Migration Control Policy in Sudan". Aufgerufen am 28. Dezember 2020. http://www.sudanuprising.com/the-rapid-support-forces-and-the-european-unions-migration-control-policy-in-sudan.html
Hinweis an unsere Verbündeten: Bitte verwendet die Hashtags
#EndJanjaweed
#لا_للجنجويد #الثورة_مستمرة
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